26.06.2020

„Die Lage ist desaströs.“

Paul Lehrieder MdB verspricht Hilfe für die angeschlagene Reisebranche

Würzburg/Berlin: Mitte letzter Woche war Kerstin Wirsing von der Reiseagentur Wirsing in Segnitz noch mit zahlreichen ebenfalls betroffenen Kolleginnen und Kollegen in der Hauptstadt, um für Hilfen für die angeschlagene Reisebranche zu demonstrieren. Dort traf sie auch den tourismuspolitischen Sprecher der Unions-Fraktion, den CSU-Abgeordneten Paul Lehrieder, zu einem kurzen Gespräch. Dieses sollte im Rahmen eines Besuches vor Ort weiter vertieft werden - Lehrieder wollte sich selbst vor Ort ein Bild von der Lage der Reiseunternehmen machen.

Wirsing fasst ihre derzeitige Situation mit einem Wort zusammen:  „Desaströs“. Kleine aber auch größere Reisebüros hätten schon seit Beginn der Corona-Krise keinerlei Einnahmen. „Ich bin nur jeden Tag im Büro, um Rückabwicklungen zu machen und Stornierungen zu bearbeiten“, sagt sie. Aber die Reiseunternehmen fordern von den Büros nun auch noch das Geld zurück, das sie ihnen als Provision bei der Reisebuchung gezahlt hatten - rückwirkend bis zum Herbst letzten Jahres. „Stellen Sie sich vor, Sie müssten Ihr Gehalt seit September zurückzahlen“, so Wirsing verzweifelt.

Paul Lehrieder, der bislang bei jeder der drei großen Kundgebungen der Reisebranche in Berlin dabei war, versprach, dass es eine akzeptable Lösung für sie geben werde. Die Abgeordneten seien sich der besonderen Betroffenheit und der dramatischen Lage der deutschen Tourismuswirtschaft sehr bewusst. Die erheblichen Einnahmeausfälle durch Reisestornierungen und ausbleibende Neubuchungen sind ihnen bekannt. Bekannt sei auch, dass viele Reiseveranstalter und Reisebüros vor der Insolvenz stehen und der gesamten Branche der komplette Zusammenbruch drohe. Deshalb werde bereits seit mehreren Wochen mit viel Einsatz an einer Unterstützung gearbeitet, die über die bisher beschlossenen Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung und der Bundesländer hinausgeht. Dazu hatten Lehrieder und seine Kolleginnen und Kollegen aus der Arbeitsgruppe Tourismus Anfang des Monats ein detailliertes Positionspapier unserer Arbeitsgruppe erarbeitet, das neue  Überbrückungshilfen zur Sicherung der Existenz von kleinen und mittelständischen Unternehmen wie der besonders betroffene Reisebranche, beinhaltet.

Darüber hinaus werde auch weiterhin auf eine Lösung für die geschilderte Problematik der Kundengeldrückzahlungen für stornierte Reisen gedrängt. "Wir wollen auch in Zukunft eine leistungsfähige Reisewirtschaft in Deutschland. Mit Reiseveranstaltern, die attraktive Pakete schnüren. Mit Reisebüros, die individuell beraten und persönliche Betreuung auch bei Problemen garantieren. Dafür arbeiten wir auch weiterhin", so der Abgeordnete. Er betonte, dass eine Lösung in greifbarer Nähe sei und wohl noch in diesem Monat bekanntgegeben werde.