02.06.2020
Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus
Berlin: Das Mehrgenerationenhaus „Generationen-Zentrum Matthias Ehrenfried“ kann seine erfolgreiche Arbeit auch in den nächsten 8 Jahren fortsetzen. Das Bundesfamilienministerium gab die Fortsetzung der Förderung der Mehrgenerationenhäuser im bisherigen Umfang auch für das Anschlussprogramm ab 2021 bekannt. „Das ist gerade in der aktuellen Zeit, in der zahlreiche Angebote und Einrichtungen geschlossen sind und viele nicht wissen, wie es weiter geht, eine gute und wichtige Nachricht für die Stadt Würzburg“, so der Würzburger Bundestagsabgeordnete Paul Lehrieder. Während der Corona-Krise zeigen die Mehrgenerationenhäuser ihre Stärke, flexibel und schnell auf besondere Situationen reagieren zu können: Sie erbringen angepasste Hilfsangebote wie z.B. Telefonnetzwerke gegen Einsamkeit, Nachbarschafts- und Einkaufshilfen, entwickeln Online-Angebote für bestehende Gruppenangebote insbesondere für Senioren und organisieren beispielsweise die Fortführung von lokalen Tafeln.
Auch der Leiter des Generationen-Zentrums Matthias Ehrenfried, Jürgen Krückel, zeigt sich hocherfreut über die Förderung: „Auch in unserem Haus versuchen wir durch Telefonkontakte zu unseren regelmäßigen Besuchern die Kommunikation untereinander aufrecht zu erhalten, wir nähen Behelfsmasken, bieten ein Elterntelefon an und sind stets dabei uns mit unseren Kursreferenten Neues auszudenken, um die Menschen zu erreichen und mit Ihnen im Kontakt zu bleiben.“, sagt Krückel. „Das Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus befindet sich im letzten Förderjahr. Viele Träger erwarteten mit Spannung, ob und unter welchen Bedingungen die Bundesförderung fortgesetzt wird. Bisher wurde die Bundesförderung jeweils für 4 Jahre bewilligt. Neu ist, dass die Bundesförderung nun über 8 Jahre zugesagt wird“, so Krückel weiter. Die im Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus geförderten Häuser haben bis einschließlich 2019 jeweils bis zu 40.000 Euro pro Jahr erhalten, davon 30.000 Euro vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und 10.000 Euro von der jeweiligen Kommune, dem Landkreis und/oder (anteilig) vom Land. Durch diese verbindlich vorgegebene Kofinanzierung wird die Einbettung des Mehrgenerationenhauses in die Kommune gefördert und die Rolle der Häuser als kommunale Akteure gestärkt. Im Jahr 2020 erhalten alle Mehrgenerationenhäuser einen um 10.000 Euro erhöhten Bundeszuschuss, sodass ihnen zusammen mit der Kofinanzierung insgesamt bis zu 50.000 € zur Verfügung stehen.
Das Generationen-Zentrum ist eines von deutschlandweit rund 540 geförderten Häusern und das einzige vom Bund unterstützte Mehrgenerationenhaus in der Stadt Würzburg. Insgesamt engagieren sich deutschlandweit mittlerweile fast 37.000 Freiwillige in den Mehrgenerationenhäusern, mit deren Hilfe über 21.000 Angebote umgesetzt und täglich mehr als 60.000 Menschen erreicht werden. Diese Zahlen verdeutlichen die große Bedeutung der Mehrgenerationenhäuser, vor allem in den strukturschwachen Regionen, in denen die Mehrzahl der Häuser liegt. Auch in den strukturstarken Regionen stellen sich die Mehrgenerationenhäuser den Herausforderungen des demografischen Wandels.